Dominikanerkirche

Die Dominikanerkirche in Münster ist ein herausragendes Beispiel barocker Sakralarchitektur und bedeutender Ort kultureller Begegnung. Errichtet im 18. Jahrhundert, prägt der klare, helle Innenraum mit seiner imposanten Kuppel das Stadtbild bis heute. Internationale Bekanntheit erlangte die Kirche durch das monumentale Kunstwerk „Zwei Graue Doppelspiegel für ein Pendel“ von Gerhard Richter, das ein frei schwingendes Foucaultsches Pendel mit spiegelnden Flächen kombiniert und die Wechselwirkung von Raum, Bewegung und Zeit thematisiert. Heute dient die profanierte Kirche als Ausstellungs- und Veranstaltungsort und verbindet auf einzigartige Weise Geschichte, Kunst und Wissenschaft.

Das Kunstwerk „Zwei Graue Doppelspiegel für ein Pendel“ von Gerhard Richter wurde im Juni 2018 in der barocken Dominikanerkirche installiert und bringt Wissenschaft und zeitgenössische Kunst in beeindruckender Symbiose zusammen.

Das Herzstück bildet ein Foucaultsches Pendel: über der oval gewölbten Grauwacke-Bodenplatte schwingt eine 48 kg schwere Metallkugel an einem 28,75 m langen Edelstahlseil, unterstützt von einem unsichtbaren elektromagnetischen Antrieb, der die Schwingung kontinuierlich erhält. Die kreisrunde Bodenplatte misst etwa 5,60 m im Durchmesser, ist in Zwölferschritte unterteilt und ermöglicht das sichtbare Ablesen der Erdrotation – etwa 12 Grad pro Stunde, eine vollständige Umdrehung dauert rund 30 Stunden.

Die wirkende Umgebung wird durch vier hochrechteckige Spiegelglas-Paare geprägt (jeweils 6 × 1,34 m): zwei mit dunklerem und zwei mit helleren Grautönen, die abwechselnd ein- und ausspiegeln und das Zusammenspiel von Raum, Bewegung und Wahrnehmung intensiv erfahrbar machen. Besucher*innen begegnen sich selbst, dem sich bewegenden Pendel und einem Ort, der Vergangenheit, Gegenwart und die Rotation der Erde gleichzeitig spürbar macht – eine faszinierende Reflexion über die unsichtbaren Kräfte, die unser Leben prägen.