Die vier Jahre lang andauernden Friedensverhandlungen wurden auf die zwei Städte Münster und Osnabrück verteilt, deren Rathäuser bis heute von den geschichtsträchtigen Ereignissen erzählen. So tagten in beiden Häusern die Delegationen der Kriegsparteien: Im Osnabrücker Rathaus waren die Gesandten des Königreiches Schweden sowie diejenigen des Kaisers und der evangelischen Reichsstände versammelt, zur gleichen Zeit verhandelten im Rathaus von Münster die kaiserlichen Gesandten mit den katholischen Reichsständen sowie mit Frankreich.
Wer heute die Städte Münster und Osnabrück besucht, der sollte sich einen Abstecher in die jeweiligen Friedenssäle nicht entgehen lassen. Schon die Eingangstür des Rathauses von Osnabrück steht im Zeichen des Friedens: Ihre Klinke trägt eine bronzene Friedenstaube und die Jahreszahl 1648. Im Saal erinnern die Porträts von 42 europäischen Gesandten an die damaligen Ereignisse, ergänzt durch drei Bildnisse von Herrschern der damaligen Kriegsparteien, nämlich der schwedischen Königin Christina, des französischen Königs Ludwig XIV. und des deutschen Kaisers Ferdinand III.
Auch im sogenannten Friedenssaal des Rathauses Münster sind 37 Porträts der wichtigsten Gesandten und Herrscher zu sehen. Eine gusseiserne Ofenplatte im Kamin der Südwand trägt die Inschrift „Anno 1648. Pax optima rerum, 24. Oct.“, was frei übersetzt heißt: „Der Friede ist das höchste Gut, 24. Oktober 1648.“ Der eigentliche Westfälische Frieden wurde zwar nicht in dem Saal geschlossen, dennoch spielte er während der jahrelangen Verhandlungen als zentraler Schauplatz eine große Rolle. Seinen Namen verdankt er dem Abschluss des Spanisch-Niederländischen Friedens, der hier am 15. Mai 1648 feierlich beschworen wurde und Teil des Westfälischen Friedens war.